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Das Ait Mansour Oasental
20.02.2018

Von Tafraoute fahren wir eine Rundtour durch das absolut sehenswerte Ait Mansour Tal. Man fährt durch ein wunderschönes Palmengebiet welches von ockerfarbenen riesigen Felswänden eingefasst ist. Immer wieder müssen wir anhalten, um Palmenfotos zu schießen. Oli, seines Zeichens Palmenfetischist, kommt voll auf seine Kosten. Aber auch mich hat das Palmenfieber inzwischen total gepackt. Die Fahrt durch das Tal dauert, wenn man die komplette Rundtour fährt, ca. 3-3,5 Stunden. Je nachdem wie oft man anhält, um zu fotografieren ?.

Kurz hinter Taghzout fahren wir rechts ab auf eine kleine Piste. Wir wollen hoch Richtung Norden, um durch das Safrangebiet um Taliouine zu fahren, ehe wir nach Ait Ben Haddou kommen. Die Piste entpuppt sich abermals als absolut toller Streckenabschnitt. Überall blühen die Mandelbäume und die Hügel werden sanfter. Auch die Farben sind nicht mehr so intensiv, wie noch in der Palmenschlucht, jedoch nicht weniger schön. Immer wieder müssen wir Straßenabschnitte umfahren, weil der Asphalt weggespült wurde. Ist aber kein Problem, da es bereits gut befahrbare Nebenpisten gibt. Es ist bereits abends und der Himmel um uns herum ist ziemlich schwarz. An einem Berghang gibt es ein paar Büsche und wir bleiben für die kommende Nacht dort stehen. Gerade als wir uns ein paar Nudeln reinschrauben, bricht das Gewitter los. Regen kommt nicht viel, aber der Donner poltert direkt über uns los und es ist ziemlich laut. Ein bisschen mulmig wird mir da schon, aber so schnell wie es gekommen ist, ist das Gewitter auch wieder verschwunden.

Das Safrangebiet um Taliouine
21.02.2018

Nach weiteren 100 km kommen wir so langsam ins Safrangebiet. Safranfelder bekommen wir dort natürlich nicht zu sehen, da die Erntezeit längst vorbei ist. Der Safran wird in der Regel im Herbst geerntet und die Arbeit ist ziemlich mühselig. Ein Arbeiter oder eine Arbeiterin kann 7 Stunden lang Safranblüten pflücken, anschließend die Safranfäden aus den Blüten zupfen und erhält nach der Trocknung der Fäden trotzdem nur ein einziges Gramm vom gelben Gold (früher wurde Safran mit Gold aufgewogen). Genau aus diesem Grunde ist der Safran weltweit so teuer. In Marokko erhält man ihn natürlich, gerade auf dem Souk (Markt) in Talioune, verhältnismäßig günstig. Hier kostet ein Gramm Safran so zwischen 15 – 20 DH (entspricht in etwa 1,50 – 2,00 Euro). In den Kooperativen und in den kleineren Geschäften rund um das Safrangebiet, kann man das Gewürz in der Regel für 30 DH pro Gramm erstehen. Auch wir decken uns in Tinfat, einem kleinen Dorf im Safrangebiet, mit einigen Gramm ein und trinken dazu noch den allerorts angebotenen Safrantee. Dieser schmeckt überraschend gut und verleiht dem sonst eher bitteren Marokkanischen Minztee eine süßliche Note. Die N10 führt uns weiter nach Taznakht. Dort lassen wir unser Auto waschen. Das ist dringend nötig, da wir noch immer den Schlamm der Offroad-Piste, die wir mit Debbi und Dominik gefahren sind, am Auto haben. Iggy glänzt wie ne Speckschwarte nach der Wäsche :-). Wir nutzen den Ort noch, um unsere Vorräte ein wenig aufzustocken und entdecken dabei einen kleinen Gardinenladen. Hier gibt es Bommels, soweit das Auge reicht. Bommelland quasi 🙂 … Wir steigern uns schließlich in einen regelrechten Kaufrausch und kaufen am Ende insgesamt 70 Meter Bommelbordüren in jeder denkbaren Farbe.

Weiter geht’s in Richtung Tankstelle. Nicht zum tanken, wie man annehmen könnte, sondern zum Fotografieren.  Bei besagter Tankstelle, die wir als nächstes anfahren, handelt es sich nämlich um die original Filmtankstelle aus dem Film „The hills have eyes“. Zwei Stunden und etliche Fotos weiter, ziehen wir ab in Richtung Ait Ben Haddou ab. Da der Tag inzwischen schon reichlich fortgeschritten ist, beschließen wir, kurz vor Ait Ben Haddou zu nächtigen, um uns am nächsten Morgen die Stadt anzuschauen. Wir hoffen so den meist um die Mittagszeit in Scharen eintreffenden Touristengruppen, ein wenig zu entgehen.

Ait Ben Haddou
22.02.2018

Unser Plan geht einigermaßen auf. Als wir relativ früh am Morgen in Ait Ben Haddou eintreffen ist kaum jemand zu sehen. Lediglich ein paar Frühaufsteher sind uns zuvorgekommen, was aber nicht weiter schlimm ist. Ait Ben Haddou ist eine alte Berberstadt, die in der für das Berbervolk typischen Lehmbauweise erbaut wurde. Seit 1987 steht der alte Ortskern der Stadt unter UNESCO Weltkulturerbe. Der Ort diente in der Vergangenheit oft als Kulisse für verschiedene Filme, wie beispielsweise „Jesus von Nazareth“, „Aladin“, „Sodom und Gomorrha“, „James Bond 007 – Der Hauch des Todes“, „Gladiator“ und schließlich auch als Drehort für „Game of Thrones“. Wir besichtigen die verschiedenen Kasbahs von Ait Ben Haddou und schlendern durch die Gassen. Verfall und Wiederaufbau der Stadt liegen nah beieinander und so spazieren wir auch durch viele Ruinen, die noch auf eine Erneuerung warten. Zur Mittagszeit treffen immer mehr Touristen ein und es wird ziemlich voll. Wir kaufen noch zwei kleine traditionell marokkanische Holzhocker ein und beschließen, den Rückzug anzutreten.

Ouazazarte ist, zumindest für uns, relativ unspektakulär. Wir düsen ne Runde durch die Stadt und schauen uns alles nur von außen an. Zwar sieht der Eingang zur Kasbah schon interessant aus, aber irgendwie haben wir nicht so richtig Lust, uns irgendetwas anzusehen.

Nächstes Ziel Zagora …

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