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Ausreise aus Marokko

15.03.2018

Getrieben vom anhaltenden Regen, fahren wir von Chefchaouen direkt nach Tanger Med zur Fähre, die uns nach Algeciras bringen soll. Die Überfahrt ist für 18 Uhr geplant, erfolgt jedoch erst 1,5 Stunden später. In Tanger Med wird das gesamt Fahrzeug mittels eines großen Röntgen-LKW’s durchleuchtet. Dies soll verhindern, dass sich Flüchtlinge unter, auf oder auch im Fahrzeug verstecken. Auch auf spanischer Seite, gibt es zusätzliche Kontrollen, bei denen meist Hunde ins Auto geschickt werden. Wir bleiben jedoch unbehelligt, da der spanische Beamte Sam in unserem Auto entdeckt und daher darauf verzichtet, seinen Hund für eine Kontrolle in unseren Bus zu lassen.

Da es bei Ankunft in Algeciras schon spät ist, fahren wir lediglich bis zum bekannten Parkplatz in der Nähe von Carlos, dem Ticketverkäufer, auf dem wir schon auf dem Hinweg nach Marokko gestanden haben.

Nerja & Salobreña

16.03.2018 – 19.03.2018

Am nächsten Morgen geht es erstmal nach Lidl. Hier decken wir uns ohne finanzielle Reue mal wieder richtig mit Bier ein ;-). Nach einem Telefonat mit einem Kumpel aus Deutschland, der derzeit mit dem Wohnmobil in Südspanien überwintert, machen wir uns auf den Weg Richtung Nerja. Dort treffen wir uns mit ihm und verbringen zusammen ein paar einigermaßen sonnige Tage an der Küste.

Richas Geschichte

17.03.2018 – 18.03.2018

Samstag der 17.03. wird für uns leider zum tragischen Ereignis. Als ich Richa (so haben wir den kleinen Hund genannt, den wir in Rich aufgelesen haben) in der Nacht von Freitag auf Samstag ca. um ein Uhr rauslasse, damit sie ihr Geschäft erledigen kann, fällt mir auf, dass sie ziemlichen Durchfall hat. Als ich ca. 2 Stunden später erneut mit ihr draußen bin, sieht es noch schlimmer aus und ich beginne mir Sorgen zu machen. Hat sie eventuell Gift gefressen? Hat sie das neue Futter nicht vertragen, welches ich morgens noch gekauft hatte? Immer wieder flöße ich ihr mit der Aufzuchtflasche Wasser ein, damit sie nicht austrocknet. Da sie ansonsten noch relativ fit erscheint, beschließe ich erst am nächsten Morgen einen Tierarzt aufzusuchen.
Ziemlich früh um 7 machen wir uns morgens dann auf den Weg zum Tierarzt. Da dieser noch nicht geöffnet hat, rufe ich die Notfallhotline an und eine viertel Stunde später erscheint der Arzt auch schon. Ich bin ziemlich aufgelöst, weil ich mir große Sorgen mache und ebenso Vorwürfe, dass ich sie nicht schon in der Nacht dorthin gebracht habe. Leider kann ich die Uhr nicht zurückdrehen und nur noch hoffen, dass der Tierarzt Richa helfen kann. Der Arzt tippt auf “Parvovirus” und hängt die Kleine an den Tropf, damit sie nicht dehydriert. Er sagt, dass sie bis zum nächsten Morgen erstmal am Tropf bleibt und wir schauen müssen, wie es ihr dann geht. Ich schöpfe ein wenig Hoffnung und bin froh, dass ihr scheinbar geholfen werden kann. Als ich wenig später nach dem besagten Virus google, sinkt mein Mut. Die Sterberate liegt bei 80% und Richa ist ohnehin noch ein ziemlich unterentwickelt für ihr Alter. Als 2 Stunden später mein Telefon klingelt und ich die Nummer des Tierarztes auf dem Bildschirm erkenne, rutscht mir mein Herz in die Hose. Und tatsächlich, die Tierarzthelferin teilt mir mit, dass Richa kurz zuvor gestorben ist. Ich kann es nicht glauben und mir gelingt kaum eine Antwort auf die Nachricht der Dame am Telefon. Auch Oli ist völlig schockiert, als ich ihm die Nachricht überbringe.


Richa war uns ziemlich ans Herz gewachsen und wir hatten bereits beschlossen, dass wir sie behalten möchten. Leider hatte sie kaum eine Chance gegen den aggressiven Virus, der scheinbar besonders junge Welpen befällt, die ohne Muttermilch aufgewachsen sind. Obwohl der Parvovirus in Spanien und Marokko scheinbar weit verbreitet ist, war er mir bis dato nicht bekannt und so konnte ich die kleine Richa leider nicht mehr retten :-(.

Eigentlich wollte ich ja eine gesonderte Reihe für die Geschichte der kleinen Richa machen. Aus diesem Grunde habe ich mich in den übrigen Berichten mit Informationen über ihre Entwicklung immer zurückgehalten. Angesichts der Umstände möchte ich jedoch davon Abstand nehmen und denke, dass das jeder verstehen kann.

4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

So traurig.
Wir hatten 1976 mehr Glück. Auf einer Transafrika haben wir von Südafrika eine Katze und von Kenia einen Hund mitgenommen. Beide wurden +/- 20 Jahre alt, die Reise hat ihnen also nicht geschadet.

Herzlich Grüsse
Emanuel

Antworten

    Hey Emanuel,
    das hätte ich mir auch gewünscht, aber es kommt eben wie es kommt ;-).
    Alles Gute für dich und viele Grüße
    Sabrina

    Antworten
Martina Fietz
21. Januar 2019 22:23

Hi, durch Marokko erleben bin ich auf euch gestoßen 🤗 natürlich habe ich gleich bei euch rumgestp😄 ich bin sicherlich nicht die einzige , die total begeistert ist von Euern reisen und Berichten. Ich wünsche euch noch vieeeele wundervolle Reisen … bleibt gesund und munter 🤗

Antworten

    Oh wie schön, dass dir meine bzw. unsere Berichte so gut gefallen. Aktuell bin ich ziemlich in Verzug, aber in Kürze gibt es wieder ein paar neue Beiträge. Ich freue mich, wenn du auch diese mit Begeisterung liest! 🙂

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